09.10.2025 | 1 Bild

Gender Pay Gap auf dem Kunstmarkt: Künstlerinnen bekommen bis zu 39 % weniger für ihre Werke

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Eine aktuelle Auswertung der Daten von rund 8.000 Kunstschaffenden auf der Online-Kunstplattform Singulart zeigt erhebliche Unterschiede bei den Verkaufspreisen und den Größen der Kunstwerke zwischen Künstlerinnen und Künstlern. Frauen erzielen auf dem internationalen Kunstmarkt im Durchschnitt teilweise deutliche geringere Verkaufspreise als Männer (bis zu 39%). Für die Auswertung wurden Daten von Kunstschaffenden aus den USA, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Großbritannien herangezogen. Als Online-Galerie für Kunstwerke bietet Singulart nicht nur eine Plattform für den Kunsthandel, sondern auch für internationale Präsenz, insbesondere von Künstlerinnen. So sind annähernd die Hälfte (49 %) der von Singulart vertretenen Kunstschaffenden weiblich.  

USA und Deutschland mit größtem Gap

In fast allen Ländern gibt es eine klare Tendenz: Männer verkaufen ihre Kunstwerke im Durchschnitt deutlich teurer als Frauen. Besonders groß ist die Preisdifferenz in Deutschland und den USA. Deutsche Künstlerinnen erzielen im Durchschnitt 1502 Euro pro Werk, deutsche Künstler hingegen 2072 Euro und damit rund 38 % mehr. Ähnlich sind die Preise von US-amerikanischen Kunstschaffenden: Frauen erzielen dort umgerechnet rund 1818 Euro, Männer rund 2528 Euro pro Werk, was einem Gap von 39 % zwischen Künstlern und Künstlerinnen entspricht. Frankreich fällt im internationalen Vergleich positiv auf. Dort sind die Unterschiede mit nur 2 % teureren Werken von Künstlern vergleichsweise gering.

Künstlerinnen erschaffen häufig kleinere Kunstwerke

Auch hinsichtlich der Größe von Kunstwerken zeigen sich im Ländervergleich Unterschiede zwischen Männern und Frauen. In Deutschland und den USA sind die Unterschiede am größten: Im Durchschnitt sind Werke deutscher Künstler rund 28 Prozent größer als die von deutschen Künstlerinnen. In den USA liegt die Differenz sogar bei 33 %.

In Frankreich und Großbritannien gehen die Werte jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Hier sind Werke von Künstlerinnen im Durchschnitt 6 % bzw. 7 % größer als die ihrer männlichen Kollegen. In Großbritannien sind die Werke von Frauen im Durchschnitt größer als die von Männern, werden aber 10 % günstiger verkauft. Auch in Frankreich schaffen Künstlerinnen im Durchschnitt größere Werke, erzielen aber dennoch kaum höhere Verkaufspreise als Künstler.

Mehr Selbstbewusstsein bei der Preisgebung gefordert

„In der noch immer sehr traditionellen Welt der Galerien und Auktionshäuser ist der Gender Pay Gap in der Kunst leider weiterhin Realität. Dennoch glaube ich, dass neue Strukturen entstehen, die echte Alternativen bieten. Vor allem Online-Galerien eröffnen Künstlerinnen gleiche – und manchmal sogar größere – Chancen, ihre Werke Sammler:innen und Kunstliebhaber:innen zu präsentieren, sich unabhängig zu vermarkten und die Preisgestaltung selbst in die Hand zu nehmen. Persönlich finde ich es wichtig, dass Künstlerinnen ihre Preise selbstbewusst festlegen“, so die deutsche Künstlerin Astrid Stoeppel, die ihre Werke auch auf der Online-Kunstplattform Singulart verkauft. 

 

Über Singulart:

Singulart ist eine 2017 gegründete, führende Online-Plattform für zeitgenössische Kunst, die Tausende von Künstlerinnen und Künstlern aus mehr als 100 Ländern vertritt. Mit dem Ziel, Kunstschaffende mit Sammlern weltweit zu verbinden, bietet Singulart eine kuratierte Auswahl an Gemälden, Skulpturen, Fotografien und mehr. Sammler können so auf nahtlose Weise Originalkunstwerke entdecken und erwerben.

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Bilder (1)

Die deutsche Künstlerin Astrid Stoeppel fordert von Künstlerinnen mehr Selbstbewusstsein bei der Preisgebung
500 x 700 © Astrid Stoeppel

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(2) Hanna Lücking
Hanna Lücking
Industrie-Contact AG für Öffentlichkeitsarbeit
Bahrenfelder Marktplatz 7
22761 Hamburg