06.08.2025 | 5 Bilder

Little Germany in Litauen: Einzigartige historische Reiseziele, wo sich Deutsche wie zu Hause fühlen

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Litauen ist zwar klein, hat aber 103 Städte und über 250 Gemeinden. Einige von ihnen bewahren noch ein starkes deutsches Erbe, da Deutschland eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der kulturellen Identität des Landes spielte.

Einer der einzigartigsten Orte ist die Kurische Nehrung – eine schmale Halbinsel, die die Ostsee vom Kurischen Haff trennt. Er steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und verfügt über einige der höchsten beweglichen Sanddünen Europas. Dieser Teil Litauens ist nicht nur für seine einzigartige Naturschönheit bekannt (tatsächlich wurde er einst die "Perle Ostpreußens" genannt), sondern auch für viele bleibende Zeichen des deutschen kulturellen Einflusses, der hier über Jahrhunderte blühte.

Ab dem 13. Jahrhundert geriet die Kurische Nehrung unter den Einfluss des Deutschen Ordens. Nach dem Zusammenbruch des Ordens wurde die Region Teil Preußens und später Teil des Deutschen Reiches. Dieses Gebiet blieb bis zum Zweiten Weltkrieg deutsches Territorium und wurde erst nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1991 offiziell Teil Litauens.

Es gibt nur wenige kleine Städte auf der Halbinsel. Eine von ihnen, Juodkrantė (Schwarzort), wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch die Entdeckung von Bernsteinvorkommen – dem sogenannten "baltischen Gold", das bis nach London exportiert wurde – wohlhabend. Dank dieses Wohlstands verwandelte sich Juodkrantė in ein gehobenes Resort, das den Standards der gehobenen Resorts im Deutschen Reich entsprach. Die Besucher konnten sich an luxuriösen Hotels, Villen und einem Kurhaus erfreuen. Die Menschen aus Klaipėda (damals Memelstadt), der heutigen drittgrößten Stadt Litauens, kamen früher mit dem Dampfschiff an. Juodkrantė bot den Komfort der damaligen Zeit, darunter heißes Wasser und elektrische Beleuchtung.

In der Zwischenzeit begann später eine andere, heute viel beliebtere Stadt ihren Aufstieg. Nida (Nidden), ursprünglich ein Fischerdorf, begann Anfang des 20. Jahrhunderts kulturell zu wachsen. Im Jahr 1909 wurde die Künstlerkolonie Nida gegründet, die von vielen berühmten deutschen Künstlern besucht wurde.

So verbrachte der bekannte deutsche Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann in den 1930er Jahren die Sommer in Nida. Auch der deutsche expressionistische Maler Max Pechstein wohnte hier und schuf Landschaften, die die Dünen und das einzigartige Licht der Küste einfingen.

Noch heute sind in den Städten der Kurischen Nehrung Spuren ostpreußischer Architektur zu sehen: rote Ziegeldächer, Holzschnitzereien, Fensterläden und an einigen Gebäuden authentische deutsche Inschriften. Die Kurische Nehrung bietet außerdem gut markierte Radwege durch Kiefernwälder und Dünen – ideal für alle, die einen aktiven Urlaub in der Natur bevorzugen! Tipps für Besucher von Juodkrantė und Nida:

  • Spaziergang entlang der Promenade des Kurischen Haffs
  • Besuch der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Juodkrantė
  • Erkundung der Hügel der Hexen, einen Skulpturenpfad, der von der baltischen Mythologie in Juodkrantė inspiriert ist
  • Die Parnidis-Düne in Nida, die einst ein beliebtes Motiv deutscher Künstler war
  • Der Besuch des Thomas-Mann-Museums, das einen Audioguide in deutscher Sprache anbietet
  • Ebenso der Besuch des Mizgiriai Amber Museums, in dem lokale Bernsteinkunst und -geschichte ausgestellt werden

Klaipėda – ehemals Memel – ist eine weitere litauische Stadt mit einem starken deutschen Flair. Es verfügt über eine große Altstadt voller Architektur im deutschen Stil, die auf die Gründung durch den Deutschen Orden im 13. Jahrhundert als Festung zur Kontrolle des Handels rund um das Kurische Haff und die Ostsee zurückzuführen ist.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war Klaipėda die Heimat einer bedeutenden deutschen, jüdischen und multikulturellen Bevölkerung. 1939 machten die Deutschen rund 70 % der Stadtbevölkerung aus. Tipps für den Besuch von Klaipėda:

  • Die Burgruine Memel mit Exponaten mit Beschreibungen in deutscher Sprache
  • Der Theaterplatz (Teatro aikštė) und die Annchen von Tharau-Statue, die dem preußischen Dichter Simon Dach gewidmet ist
  • Die Promenade des Dane River, gesäumt von historischen Details
  • Die Friedrichspassage (Friedricho pasažas) – ein restaurierter Innenhof im deutschen Stil mit vielen Restaurants und Cafés

Viele deutsche Besucher finden, dass Orte wie Klaipėda und Nida mehr als nur einen Blick auf das Meer bieten. Sie enthalten Echos von Familiengeschichten, Postkarten und Erinnerungen, die über Generationen weitergegeben wurden.

Auch in Litauen gibt es zahlreiche moderne Lokale, die neben hochwertigem Bier auch traditionelle deutsche Gerichte anbieten und die tiefe Verwurzelung der deutschen Ess- und Bierkultur in der Region widerspiegeln. Einen Hauch von Deutschland erleben Besucher nicht nur in Städten wie Nida, Juodkrantė, Klaipėda, Šilutė und Tauragė – Orte, die einst zu Deutschland gehörten oder in der Nähe der Grenze lagen –, sondern im ganzen Land.

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Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Klaipėda eine mehrheitlich deutsche Bevölkerung
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Klaipėda wurde vom Deutschen Orden gegründet und weist eine Architektur im deutschen Stil auf
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Heute lädt Klaipėda Besucher ein, seine reiche Vergangenheit an Orten wie der Memelburg und dem Theaterplatz zu entdecken
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Klaipėda, ehemals bekannt als Memel, spiegelt noch immer sein deutsches Erbe wider
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Die Kurische Nehrung ist ein UNESCO-Welterbe, das für seine einzigartige Natur und jahrhundertelangen deutschen Kultureinfluss bekannt ist
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(2) Hanna Lücking
Hanna Lücking
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