Vorschläge erhielten im Vergleich zu 2021 weniger Zustimmung
In der diesjährigen Hauptversammlungssaison in Europa unterbreiteten Unternehmensführungen mehr "Say on Climate"-Vorschläge als vor zwei Jahren, die Unterstützung der Aktionäre für die Vorschläge nahm jedoch ab. Dies geht aus dem neuen Bericht „Diligent Market Intelligence: Investor Stewardship 2023“ von Diligent hervor. „Say on Climate“-Vorschläge des Managements enthalten Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen ihrer Unternehmen.
In der Saison 2023 wurden 23 „Say on Climate“-Vorschläge, die zur Abstimmung standen, mit durchschnittlich 93,2 Prozent der Stimmen angenommen. Im Vergleich zur Abstimmungssaison 2021 ging die Unterstützung damit zurück. Damals lag die Zustimmung für 14 Vorschläge bei durchschnittlich 96,5 Prozent. Grund dafür sind die gestiegenen Erwartungen der Aktionäre an die Solidität eines Klimaplans.
Ebenfalls zurück ging die Unterstützung der drei großen Investmentgesellschaften BlackRock, Vanguard and State Street für europäische Vorschläge im Bereich Umwelt und Soziales (E&S). Anleger konzentrierten sich wieder stärker auf Finanz- und weniger auf ESG-Aspekte. In der Saison 2023 unterstützte BlackRock 3,6 Prozent der europäischen E&S-Anträge von Aktionären. 2021 stimmte das Unternehmen 22,2 Prozent der Anträge zu, 2022 wurden 4,5 Prozent unterstützt.
"Steigende Inflation und schwache Märkte haben das Abstimmungsverhalten der Anleger in der Saison 2023 maßgeblich beeinflusst", so Josh Black, Chefredakteur von Diligent Market Intelligence. "Mehr denn je müssen die Vorstände Daten analysieren und bewerten, um die Bedenken der Aktionäre zu verstehen und darauf einzugehen, während die Vermögensverwalter Risikofaktoren identifizieren müssen, die ihre Portfolios in Frage stellen könnten."
Ein weiteres Ergebnis aus dem Diligent-Bericht: Bei den Vergütungsplänen der DAX-Unternehmen lag der Schwerpunkt 2022 noch weniger auf langfristigen Zielen als 2021: Betrug er vor zwei Jahren noch 24,8 Prozent der Gesamtvergütung, sank der Anteil im letzten Jahr um 28,2 Prozent auf 17,8 Prozent. Zum Vergleich: Bei britischen FTSE 350-Unternehmen machten langfristige Anreize bereits 2021 durchschnittlich 27,4 Prozent der realisierten Gesamtvergütung der CEOs aus. 2022 stieg dieser Anteil sogar noch um 5,4 Prozent auf 28,9 Prozent.
Download des gesamten Berichts hier.
Über den Bericht
Die Daten aus den Modulen „Voting“, „ESG“, „Compensation“ und „Governance“ von Diligent Market Intelligence sowie aus den Lösungen „Compensation and Governance Intel (CGI)“ und „Manzama“ von Diligent beziehen sich auf den Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023. Weitere Daten sind auf Anfrage erhältlich, wobei eine maßgeschneiderte Analyse 48 Stunden dauern kann. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an dmi.press@diligent.com.
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