10.12.2025 | 3 Bilder

Weltweit steigende Nachfrage nach Palmöl und Biodiversitätsschutz: RSPO fordert nachhaltige Produktion

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Von Lebensmitteln über Kosmetikprodukte bis hin zu Reinigungsmitteln – viele Produkte in unserem Wocheneinkauf enthalten Palmöl. Als "Pflanzenöl", "Glycerin" oder sogar "Natriumlaurylsulfoacetat" gekennzeichnet, ist es auf den ersten Blick oft nicht erkennbar. Palmöl wird häufig unbewusst konsumiert, und der Verbrauch steigt stetig: Derzeit liegt er bei etwa 80 Millionen Tonnen. Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), ein Verband von über 6.100 Mitgliedsorganisationen in 105 Ländern, fordert daher, nur nachhaltiges Palmöl zu verwenden.

Im Jahr 2024 betrug die jährliche Nachfrage nach Pflanzenölen 165 Millionen Tonnen. Für das Jahr 2050 werden 305 Millionen Tonnen erwartet. Palmöl hat einen entscheidenden Vorteil: Obwohl es 40,2 Prozent der weltweiten Pflanzenölproduktion ausmacht, werden dafür nur 8,6 Prozent des weltweiten Ackerlandes benötigt. Dies liegt an dem enormen Flächenertragsvorteil von Palmöl gegenüber anderen Pflanzenölen: Ein Hektar Palmölplantagen ergibt durchschnittlich 2,7 Tonnen Öl. Zum Vergleich: Die Ertragsmenge von Sonnenblumenöl beträgt 0,74 Tonnen pro Hektar, Rapsöl 0,72 Tonnen und Sojaöl nur 0,46 Tonnen. Wenn also mehr andere Öle als Ersatz für Palmöl verwendet würden, müssten viel größere Flächen dafür bereitgestellt werden. Mit einem anhaltenden Anstieg der Weltbevölkerung und steigender Nachfrage nach Pflanzenöl wäre dies ein fataler Schritt.

Umweltfolgen des nicht nachhaltigen Palmölanbaus

Trotz der hohen Bodeneffizienz kann der unkonventionelle Anbau von Palmöl die Biodiversität gefährden. In den größten Produzentenländern, Indonesien und Malaysia, wurden in den letzten zwanzig Jahren rund 30.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Dies entspricht ungefähr dem Gebiet Belgiens oder Brandenburgs. Diese tropischen Regenwälder gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Durch die Zerstörung dieser Gebiete verlieren unzählige Tierarten wie Orang-Utans, Tiger und Nashörner ihren natürlichen Lebensraum. Darüber hinaus gibt es den Verlust fruchtbarer Böden, die Verschlechterung der Wasserqualität und die Zerstörung ökologischer Zyklen – alles Faktoren, die auch die langfristige landwirtschaftliche Nutzung gefährden.

Die Lösung: Nachhaltiger Palmölanbau, zertifiziert von der RSPO

Vor diesem Hintergrund muss der nachhaltige Anbau von Palmöl weiter gefördert werden. Ruben Brunsveld, stellvertretender Direktor EMEA, Market Transformation, merkt an: "Derzeit sind etwa 20 Prozent des weltweit produzierten Palmöls – etwa 16 Millionen Tonnen – vom RSPO als nachhaltig zertifiziert. Wir wollen weiteres Wachstum sehen. Die RSPO hat mit mehr als 6.100 Mitgliedern weltweit ein einzigartiges Netzwerk für diesen Zweck aufgebaut. Wir sind stolz darauf, klare Umwelt- und Sozialstandards zu haben, die regelmäßig auf Relevanz und Glaubwürdigkeit überarbeitet werden. RSPO-zertifizierte Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur und zur Verringerung der negativen Auswirkungen der Palmölproduktion durch gezielte Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung ökologisch wertvoller Gebiete."

Fortschritt durch Landschutz sowie Schutz- und Entschädigungspläne

Bisher hat die RSPO 425.597 Hektar wertvollen Waldes geschützt – eine Fläche, die mehr als zehnmal so groß ist wie Köln. Die größten Schutzgebiete befinden sich in Indonesien (164.998 Hektar), Gabun (85.250 Hektar), Brasilien (84.113 Hektar) und Malaysia (22.087 Hektar).

Ein weiteres wichtiges Element beim Schutz der Biodiversität ist der Erhalt sogenannter Uferreservate, also empfindlicher Ökosysteme entlang von Flüssen und Wasserläufen. Diese Gebiete tragen zur Wasserfiltration, Uferstabilisierung, Erosions- und Hochwasserschutz bei und sind von großer Bedeutung für den Schutz der Biodiversität. Im Rahmen der RSPO-Zertifizierung wurden bis Ende 2024 29.469 Hektar solcher Reservate unter Schutz gestellt, verteilt auf Indonesien (26,9 %), Malaysia (21,4 %), den Rest der Welt (21,1 %), Lateinamerika (16,7 %) und Afrika (13,9 %).

Darüber hinaus wurden 356 Entschädigungspläne für die Wiederherstellung beschädigter Bereiche genehmigt. Diese Messungen umfassen eine Gesamtfläche von 139.690 Hektar, was etwa der Hälfte der Fläche Hamburgs entspricht. Allein im Jahr 2024 wurden 26.736 Hektar hinzugefügt. Diese Zahlen belegen, dass nachhaltige Landwirtschaftspraktiken nicht nur möglich, sondern auch wirksam sind.

Vergleichsstudien zeigen, dass der Einfluss auf die Biodiversität durch Landnutzungsänderungen bei RSPO-zertifiziertem Palmöl auch um 20 % geringer ist als bei nicht-zertifiziertem Palmöl aus Indonesien und Malaysia. Dies zeigt die Wirksamkeit nachhaltiger Praktiken zum Schutz von Klima und Natur.

Aus biologischer Sicht ist klar, dass der Verzicht auf Palmöl zugunsten anderer Pflanzenöle größere ökologische Folgen hätte, da andere Ölpflanzen landintensiver und daher umweltschädlicher sind. Die Lösung besteht daher darin, nicht auf Palmöl zu verzichten, sondern auf nachhaltige Produktionsmethoden umzusteigen. Die Fortschritte, die die RSPO-Mitglieder in den letzten 20 Jahren gemeinsam gemacht haben, haben einen bemerkenswerten Einfluss auf die Biodiversität.

RSPO-Sprecher Ruben Brunsveld: "Die stetig steigende weltweite Nachfrage nach Palmöl erfordert, dass nur nachhaltiges Palmöl verwendet wird. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen werden aufgefordert, diese Notwendigkeit anzuerkennen und entsprechend zu handeln, um die Biodiversität und damit den Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu erhalten. Letztlich ist dies auch die Grundlage für das menschliche Leben."

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RSPO-zertifizierte Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur und zur Verringerung der negativen Auswirkungen der Palmölproduktion
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Ein Hektar Palmölplantagen ergibt durchschnittlich 2,7 Tonnen Öl
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Tropische Regenwälder gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde - durch ihre Zerstörung verlieren unzählige Tierarten ihren natürlichen Lebensraum
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(2) Hanna Lücking
Hanna Lücking
Industrie-Contact AG für Öffentlichkeitsarbeit
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