Insidertipp für einen spannenden Wochenendtrip: Zeitreise durch Vilnius & Kaunas

Die beiden größten litauischen Städte stecken voller Gegensätze und Überraschungen. Sie bieten Kultur, Kreativität und Kulinarik und sind damit das perfekte Reiseziel für einen sommerlichen Wochenendtrip. Vilnius und Kaunas trennt nur eine Autostunde und verbindet eine geschichtsträchtige Atmosphäre, auch deutsches historisches Erbe, und ein kreativer Puls. Von UNESCO-Weltkulturerbestätten hin zu innovativer Gastronomie: die Städte zeigen, dass das Baltikum eine Reise wert ist. Gute Flugverbindungen machen es möglich.

Vilnius: Barock, Boheme und eine Prise Pink

Jedes Jahr wird in Vilnius das Fest der rosa Suppe zu Ehren der kalten Rote Bete-Suppe, šaltibarščiai, gefeiert. Brücken, Straßen und sogar der Fernsehturm werden rosa beleuchtet und geschmückt. Einheimische und Besucher ziehen sich rosa Kostüme an, schlürfen riesige Schüsseln mit Suppe und begrüßen gemeinsam den Sommer.  

Abseits der rosa Party ist die Altstadt von Vilnius ein Museum der Gotik, der Renaissance und des Barocks. Vom Turm der Gediminas-Burg aus überblickt man die Stadt mit der Kathedrale von Vilnius, der gotischen Backsteinkirche St. Anna, den historischen Straßen Pilies und Didžioji und dem Fluss Vilnelė.

Traditionelle Tavernen bieten typisch litauische Gerichte wie Cepelinai (Kartoffelknödel), Kugelis und Sauermilchgetränke an. Als Alternative zum rustikalen Ambiente bietet Vilnius auch gehobene Küche: Die Zahl der mit dem Bib Gourmand ausgezeichneten Restaurants, die für ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis stehen, hat sich in diesem Jahr verdoppelt. Zu den neuen Preisträgern gehören Augustin, B'ARN Bistro, El Gato Negro und Kristoforas, die sich zu den bereits ausgezeichneten Lokalen 14Horses, Gaspar's und Le Travi gesellen. Auch das Nüman in Kaunas hat seinen Bib Gourmand-Status behalten.

Kaunas: UNESCO-Weltkulturerbe der Moderne

Kaunas, Litauens vorübergehende Hauptstadt in den 1920er- und 1930er-Jahren verbindet architektonisches Kulturgut mit modernem Stil, und wurde 2022 zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt. Seit 2023 steht ihre moderne Bauhaus- und Art-déco-Architektur auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Christus-Auferstehungskirche, sowie die Freiheitsallee Laisvės Alėja und kleine Kunst- und Skulpturenmuseen sind weitere Sehenswürdigkeiten und bieten einen Einblick in die goldene Ära der Stadt.

Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt das im 17. Jahrhundert erbaute Pažaislis-Kloster. Heute beherbergt es ein 4-Sterne-Hotel mit renommiertem Restaurant, in dem jahrhundertealte Rezepte der litauischen Küche modern interpretiert werden. Geboten wird außerdem ein königliches Ambiente: mit Kerzenlicht beleuchtete Säle, mit Fresken bemalte Decken und einen Weinkeller mit Weinen, die einst von den Mönchen selbst hergestellt wurden.

Auf Autoliebhaber wartet eine umfangreiche Privatsammlung historischer Fahrzeuge im Technischen Museum von Kaunas. Begonnen mit der Restaurierung eines Nachkriegs-Mercedes-Benz 230 – von älteren Generationen „Stierlitz“ genannt – stellt der Besitzer und Sammler Dalius Petrauskas nun auch seltene Horch-Automobile aus. Von Oldtimern, über Motorräder bis hin zu Modellen aus der Sowjet-Ära sind auch deutsche Marken vertreten die daran erinnern, warum „deutsche Qualität“ hier immer noch für Aufsehen sorgt.